Cora Smits (die Gründerin von Kessels & Smit, The Learning Company) hat einst die weisen Worten gesprochen: „Es bedarf 40 Tage, bis ein Verhalten zur Gewohnheit wird.“ An anderen Stellen begegnen mir 30-days-challenges (s. unter anderem dieser inspirierende TED Talk von Matt Cutts). Hm, dachte ich mir, warum nicht ausprobieren, ob dies ein Weg sein kann, kleinere oder größere Aspekte in meinem (Arbeits-)Leben zu verändern.
So habe ich über das letzte Jahr verschiedene Dinge ausprobiert: Eine Yoga-Übung direkt nach dem Aufstehen. Einen grünen Smoothie zum Frühstück. Jeden Tag eine Aktivität zu einem bestimmten Arbeitsthema. Ein tägliches Foto. Meine email-Zeiten auf 3x eine halbe Stunde am Tag fokussieren (eine challenge, die ihren Namen wirklich verdient hat!).
Dabei habe ich für mich vier zentrale Punkte gelernt:
Nun höre ich den einen oder die andere denken: „Mensch, wenn da eine challenge nach der anderen dazu kommt, da ist ja am Ende jeder Tag von vorne bis hinten durchstrukturiert!“ Nein. Es gibt durchaus challenges, bei denen ich schon innerhalb der 40 Tage merke, dass sie organisatorisch nicht in meinen Tag passen. Oder dass sie vielleicht für 40 Tage nett sind, aber darüber hinaus mir nicht viel geben. Oder dass ich schlicht und ergreifend eigentlich gar keine Lust darauf habe. Und dann lasse ich sie nach 40 Tagen wieder. Aber die 40 Tage versuche ich, durchzuhalten. Erst danach zeigt sich, ob gerade mal mein innerer Schweinehund das Sagen hatte oder ob es wirklich nicht zu mir und meinen Tagen passt.
Das Schöne daran ist: So manches taucht trotzdem punktuell wieder auf. Die Yoga-Übung zum Tagesbeginn zum Beispiel war irgendwie überhaupt nicht meins. Aber wenn ich beruflich auf Reisen bin und keine Gelegenheit habe, Sport zu treiben, ertappe ich mich dabei, dass es das Erste ist, was ich nach dem Aufstehen tue. Daraus ist also kein alltägliches Verhalten geworden. Aber es ist eine Bereicherung in den Zeiten, in denen mir der Sinn danach steht.
Frauke Schmid-Peter, Organisationsberaterin und Coach, schreibt hier in unregelmäßigen Abständen darüber, welchen Blick man auf Arbeit auch einnehmen kann und wie man diese zum Positiven verändern kann.